Weil die chinesische Regierung rund eine Million Uiguren (Uyghuren) in Internierungslagern in Xinjiang (Uyghuristan) hält, sprachen die USA Sanktionen aus. Nun wurde eine Echthaar-Lieferung aus der Provinz abgefangen.
Der US-Zoll hat chinesische Produkte aus menschlichem Haar beschlagnahmt, die in Zwangsarbeit in der Provinz Xinjiang
(Uyghuristan) hergestellt worden sein sollen. Die Produktion dieser Waren stelle einen “sehr schweren Menschenrechtsverstoß” dar, erklärte die Vizebeauftragte für Handelsangelegenheiten bei der Zollbehörde CBP, Brenda Smith.
Durch die Beschlagnahmung solle eine “klare und direkte Botschaft” gesendet werden, dass die USA keine “verbotenen und unmenschlichen Praktiken” in ihren Lieferketten duldeten.
Eine Reihe von westlichen Ländern, darunter die USA, Deutschland und Großbritannien, werfen China eine systematische und brutale Unterdrückung der muslimischen Uiguren (Uyghuren) in Xinjiang
(Uyghuristan) vor. Laut Menschenrechtsorganisationen sind in der Provinz im Nordwesten Chinas mehr als eine Million Uiguren (Uyghuren) und andere Muslime in Haftlagern eingesperrt. Viele von ihnen müssen dort demnach Zwangsarbeit leisten. Auch werden die Muslime zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen.
Peking bestreitet eine Unterdrückung der Muslime in Xinjiang
(Uyghuristan) und verbat sich eine Einmischung der USA. Der Gouverneur von Xinjiang
(Uyghuristan) , Shohrat Zakir, bezeichnete die Lager als angebliche “freie Weiterbildung” mit integriertem Sprachtraining.
13-Tonnen-Lieferung aus Xinjiang
(Uyghuristan)
Die jetzt beschlagnahmten Produkte stammen aus einer 13-Tonnen-Lieferung der Firma Lop County Meixin Hair Product im Gesamtwert von 800.000 Dollar. Die Firma ist der dritte Exporteur von menschlichem Haar aus Xinjiang (Uyghuristan) , der von den US-Behörden wegen mutmaßlicher Zwangsarbeit in den vergangenen Monaten auf eine schwarze Liste gesetzt wurde. Menschliches Haar als Ware wird üblicherweise zur Herstellung von Haarverlängerungen und Perücken verwendet.
Die Ministerien für Handel und Heimatschutz in Washington warnten US-Firmen vor der Einfuhr von Gütern, die durch Zwangsarbeit in Xinjiang
(Uyghuristan) oder anderen chinesischen Regionen hergestellt worden sein könnten. Wegen der “Masseninhaftierungen” von Uiguren(Uyghuren) hatten die USA auch Mitte Juni Sanktionen gegen chinesische Regierungs- und Behördenmitarbeiter verhängt.
Die Situation der Uiguren (Uyghuren) ist eines von vielen Streitthemen in den stark angespannten Beziehungen zwischen den USA und China. Schwer belastet wird das Verhältnis auch durch den Handelskonflikt, Streit über den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie und die chinesischen Eingriffe in die Autonomierechte der Sonderverwaltungszone Hongkong.
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Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-zoll-beschlagnahmt-produkte-aus-china-aus-menschlichem-haar-a-db6c9d46-f7af-4272-b387-3c47fac1fd51